Abstract
Jeder vierte Erwachsene in der Schweiz ist gegen mindestens ein Lebensmittel sensibilisiert. Da nur 25–50 % der Sensibilisierten eine Nahrungsmittelallergie entwickeln, ist das ungezielte Einsetzen von Hauttests oder auf IgE-Antikörper-Nachweis basierten In-vitro-Tests im Sinne eines Nahrungsmittelallergie-Screenings unsinnig. Diese Testverfahren sollen erst bei Vorliegen einer suggestiven Anamnese einer Nahrungsmittelallergie veranlasst werden. Häufig kann die definitive Klärung der Relevanz einer Sensibilisierung gegen Lebensmittel erst durch die orale Provokationstestung erbracht werden. Die sogenannte Komponenten-spezifische Diagnostik, bei der nach IgE-Antikörpern gegen Einzelallergene gesucht wird, hilft bei gewissen Nahrungsmitteln, eine Risikobewertung der Sensibilisierung vorzunehmen. Die Verwendung von wissenschaftlich nicht validierten Testmethoden zur Diagnose einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergie ist strikt abzulehnen, denn sie führt häufig zu nicht-indizierten und damit unsinnigen Diäten.
Every fourth Swiss adult is sensitised against at least one food. Since only 25–50 % of sensitised individuals develop a food allergy, skin testing or IgE-antibody-based in-vitro testing as undirected screening tests is not reasonable. These test procedures should be applied only in the case of a patient’s history suggesting the existence of a potential food allergy. The diagnosis of a food allergy can often only be reliably confirmed by an oral provocation testing with the incriminated food. The so-called component-resolved diagnosis, by which IgE to single allergens derived from one food source are investigated, can provide a risk assessment of the sensitisation for some specific foods. The use of scientifically not validated test methods for the diagnosis of a food allergy or intolerance should be strictly refused as those methods often lead to not inadequate and useless diets.