Abstract
Feministische Geographien haben affektive und nicht-repräsentationale Geographien dafür kritisiert, dass sie soziale Differenzen unberücksichtigt lassen. Dieser Beitrag möchte feministische Ansätze zu Emotion und Affekt mit Debatten in affektiven Geographien in Dialog setzen und fragen, wie eine feministische Lesart nicht-repräsentationaler Geographien aussehen könnte. Die Agenda non-repräsentationaler Geographien wird anhand von drei shared commitments präsentiert: (1) ein Fokus auf alltägliche Praktiken und den Körper, (2) das Primat des Unterbewussten, und (3) die Konzeptualisierung von Affekt als eine „mehr-als-menschliche“ Kraft. In einem zweiten Schritt wird die Kritik, die feministische Geograph_innen an nicht-repräsentationalen Geographien geäußert haben, nachgezeichnet. Anhand eigener empirischer Untersuchungen zum transnationalen Markt für Leihmutterschaft werden anschließend der Mehrwert und die Herausforderungen einer mehr-als-repräsentationalen Forschungsagenda für geographische Forschung diskutiert.