Abstract
In der Einleitung werden zunächst die Gesamtstruktur des Buches und die einzelnen Beiträge kurz vorgestellt. In den weiteren Ausführungen diskutieren die HerausgeberInnen einige Aspekte des vorliegenden Sammelbandes übergreifend und vertiefend. Dieses ist erstens der Versuch einer vergleichenden Perspektive auf Entwicklungslinien von Fremdplatzierungspolitiken in Deutschland und der Schweiz. In einem zweiten Punkt werden begriffliche und konzeptionelle Legitimationen (z.B. „Kindeswohlgefährdung“ und „Verwahrlosung“) von Eingriffen in Familien kritisch betrachtet. Drittens werden Paradoxien und Spannungsfelder von Privatheit und Öffentlichkeit herausgearbeitet sowie viertens eine Kinderperspektive in der Sozialpädagogik (im Anschluss an das Konzept des ’capablity approach‘) entwickelt. Abschließend verweisen die AutorInnen darauf, dass Sozialpädagogik im Kontext von Staat und Familie zwar aktuell wirkmächtigen neoliberalen Strukturen ausgesetzt ist, dennoch aber ihre Positionen und Handlungsmöglichkeiten stärker dazu nutzen sollte, um das Verhältnis von Hilfe und Kontrolle im Sinne der AdressatInnen zu verschieben. Dazu bedarf es auch intensiver Forschungsarbeit in Kontexten neuer Gouvernementalitäten.