Abstract
Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Verhaltensauffälligkeiten im Kindesalter. In diesem Artikel werden die wichtigsten Erkenntnisse der kindlichen Schlafphysiologie zusammengefasst und unser entwicklungspädiatrisches Beratungskonzept vorgestellt, welches bei nicht-organischen (funktionellen) Schlafstörungen erfolgreich angewendet werden kann. Hauptbestandteil unserer fachlichen Beratung ist die Vermittlung von Kenntnissen über die normale Entwicklung des kindlichen Schlafs, seine Physiologie und über die große interindividuelle Variabilität einzelner Merkmale. Dieses Vorgehen ist von zentraler Bedeutung, damit Eltern die Schlafstörung ihres Kindes besser erkennen, einordnen und darauf reagieren können. Die Eltern der 18 Monate alten Nina werden vom Hausarzt überwiesen, da das Kind abends wie auch nach nächtlichem Erwachen nicht einschlafen kann. Nina ruft dann nach der Mutter und will in die Arme genommen werden. Manchmal gelingt es ihr dann das Kind durch Zureden und Streicheln zu beruhigen. Oft dauert es aber länger und die Mutter muss Nina herumtragen, bis sie schläft. Dies nimmt der Mutter ihren eigenen Schlaf und zehrt an ihren Kräften. Die Eltern haben schon alles versucht und wissen nicht mehr weiter.