Abstract
Gott existiert nicht, denn er ist ein Ereignis. Diese These wird in drei Schritten ausgearbeitet: Zunächst ist an den prominentesten Einspruch gegenüber der Prädikation der Existenz in Bezug auf Gott knapp zu erinnern (1). Fichtes »reinigender Atheismus« wird uns sodann helfen, Gottes Wirklichkeit nicht mehr substantiell, sondern handlungslogisch zu verstehen. Dies wird darin münden, Kants berühmten Einspruch gegen die Existenz als Eigenschaft einer neuen Lesart zuzuführen (2). Dann aber sind Existenzaussagen als mehrstellige Relationen aufzufassen, was gegenüber der Aussage der Existenz denjenigen ins Zentrum rückt, der diese Aussage vorbringt. Der religiöse Ort dieser Aussage ist nun aber der Glaube in Bekenntnis und Gebet, welcher uns endlich zum Grund für Gottes Nicht-Existenz führt (3).
God does not exist, since He is an event. This claim will be elaborated in three steps: To begin with, I focus on the most prominent critique against predicating ›existence‹ to God (1). Fichte’s »purifying atheism« will help us to understand God’s reality not as substance, but as effect. This amounts to a new interpretation of Kant’s famous objection to existence as feature (2). Then, however, statements of existence are to be considered as multi-relational, giving the priority not to the statement itself, but to the one bringing it to the fore. The religious context of that statement is faith in the mode of confession and prayer, what brings us, finally, to the reason for God’s non-existence (3).