Abstract
Bei der Dissertation handelt es sich um eine detaillierte und theoretische Auseinandersetzung mit politischer Kunst in Russland nach 1990. In einer fünfhundertseitigen Studie widmet er sich sowohl literarischen als auch künstlerischen Aktivisten und lotet an immer wieder neuem Material die Beziehung zwischen politischen und künstlerischen Verfahren aus. Dabei ist das Material recht umfangreich und medial höchst unterschiedlich dokumentiert. Es umfasst Texte (Romane, Lyrik, Manifeste, Essays, theoretische Entwürfe) und Aktionen, Videos, Theaterstücke, die zwischen 1989 und heute stattgefunden haben: den „Moskauer Aktionismus“ der 1990er Jahre (Aleksandr Brener, Andrej Osmolovskij, Avdej Ter-Oganjan, Gruppe RADEK), die künstlerischen Aktionisten seit 2007 (Gruppen Vojna und Pussy Riot), Eduard Limonov und Zachar’ Prilepin und ihre Verortung in der „Nationalbolschewistischen Partei“ bzw. -ideologie, und zuletzt neomarxistische Autoren und Künstler, die in den letzten zehn Jahren in Erscheinung getreten sind (Kirill Medvedev, Gruppe „Čto delat’?“). Großen Raum nimmt die Analyse von Prozessen gegen Künstler und Schriftsteller ein (Limonov und Pussy Riot).