Abstract
Der Beitrag prüft, inwiefern Donna Haraways Buch »Modest_Witness« (1997) der aktuellen Wissensgeschichte neue Impulse liefern kann. Dafür wird der bislang wenig beachtete narratologische Zugriff von Haraway fokussiert, für den besonders die Kategorie der Figuration von zentraler Bedeutung ist. Dieser gibt einer Form der Wissensgeschichte Raum, die verpasste Möglichkeiten und mögliche Zukünfte inkludiert. Damit wird eine Konzeption von Wissensgeschichte als politische Praxis antizipiert, die in Auseinandersetzungen über die Produktion, Zirkulation und Aneignung von Wissen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Öffentlichkeit eingreift.