Abstract
Herpes Zoster ist eine häufige Erkrankung insbesondere von älteren und abwehrgeschwächten Patienten. Herpes Zoster tritt dann auf, wenn sich Varizella-Zoster-Viren (VZV) in den Ganglien der Hirnnerven oder der sensiblen Ganglien des Rückenmarks reaktivieren und sich entlang der sensiblen Nerven in das entsprechende Dermatom ausbreiten [1]. Hauptrisikofaktor hierfür ist ein erhöhtes Lebensalter, aber auch immunsupprimierende Faktoren wie zum Beispiel eine Infektion mit HIV oder eine immunsupprimierende Therapie können das Auftreten eines Herpes Zoster begünstigen [1]. Das klinische Bild beim Herpes Zoster Ophthalmicus variiert stark, neben den charakteristischen Hauteffloreszenzen im betroffenen Gesichtsdermatom können unterschiedliche Strukturen des Auges wie Bindehaut, Hornhaut, Sklera, Uvea, Retina, der Sehnerv oder die Orbita befallen sein [2].
Eine gefürchtete Komplikation ist die postherpetische Neuralgie, welche vor allem im sensiblen Gesichtsbereich zu einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität führen kann [1]. Weitere Komplikationen beinhalten die Paralyse von Hirnnerven (III, IV, VI) [1], [3], [4]. Eine komplette Paralyse des Nervus oculomotorius als Komplikation bei einem Herpes Zoster Ophthalmicus ist häufig [5], [6], [7], während eine isolierte Ptose nur selten dokumentiert wurde [8], [9].
Wir beschreiben den klinischen Verlauf eines Falls mit einer isolierten, kompletten einseitigen Ptose durch eine Varizella-Zoster-Virus-Infektion.