Abstract
Gewässertypen unterscheiden sich in der Dauer der Wasserführung. Temporäre Gewässer zeichnen sich dadurch aus, dass sie regelmäßig oder ab und zu austrocknen. Das Austrocknen eines Gewässers reduziert die Anzahl Fressfeinde im Gewässer. Das Vorkommen und die Abundanz der Prädatoren bestimmen, welche Amphibienarten im Gewässer leben können. Manche Arten können in permanenten Gewässern keine lebensfähigen Populationen aufbauen und andere wiederum nicht in temporären Gewässern. Auch wenn das Austrocknen eines Gewässers zum Verlust einer Larvenkohorte führen kann, so bevorzugen die meisten Amphibienarten dennoch temporäre Gewässer. Amphibien verfügen über verschiedene ökologische Strategien, um den Verlust von Larvenkohorten kompensieren zu können. In der Regel ist der Fortpflanzungserfolg in temporären Gewässern höher als in permanenten Gewässern. Temporäre Gewässer sind in stärkerem Maß verloren gegangen als permanente Gewässer. Sie werden oft gar nicht mehr als Gewässer und geschweige denn als wertvoll erkannt; dies erschwert ihren Schutz. Wir vertreten die Ansicht und belegen durch eine Fallstudie, dass temporäre Gewässer für einen erfolgreichen Amphibienschutz unbedingt notwendig sind.