Abstract
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit Turzismen im vorstandardisierten Balkanslavischen. Textdokumente der Zeit zwischen Ende 17. bis Mitte des 19. Jahrhunderts, die zum einen zunehmend volkssprachlich, zum anderen noch kaum puristischen und normativen Tendenzen unterworfen sind, erlauben einen vergleichsweise unmittelbaren Blick auf die Verwendung von Turzismen. Dies wiederum ermöglicht Rückschlüsse auf pragmatische Aspekte von Entlehnung und somit auf die situative und kommunikative Einbettung des literarischen Schaffens dieser Periode. Vor diesem Hintergrund wird die Rolle von Turzismen nicht nur in der sprachlichen, sondern auch in der literarischen Entwicklung der späteren ost-südslavischen Standardsprachen gezeigt.