Abstract
Ziel der vorliegenden Studie war es, zum einen die bisher kaum untersuchte Entwicklung der Lernstrategien und des metakognitiven Strategiewissens innerhalb eines Schuljahres auf der Oberstufe des Gymnasiums zu untersuchen. Zum anderen sollte das Zusammenwirken der Nutzungshäufigkeit von Lernstrategien und des metakognitiven Strategiewissens betrachtet werden. Hierfür wurden Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der 10. und 11. Klassenstufe zu Beginn (N = 1272) und am Ende (N = 1126) eines Schuljahres befragt. Latente Differenzwertberechnungen gaben Veränderungen für die Nutzungshäufigkeit von Elaborations-, Planungs- und Evaluationsstrategien innerhalb eines Schuljahres an. Keine Entwicklung war hingegen bei den Transformationsstrategien und dem metakognitiven Strategiewissen zu erkennen. Anhand einer Cross-Lagged-Analyse wurde ersichtlich, dass die Nutzungshäufigkeit von Lernstrategien keinen Einfluss auf die Entwicklung des metakognitiven Strategiewissens hat. Hingegen lassen sich die Transformations- und Evaluationsstrategien am Ende des Schuljahres zu bedeutsamen Anteilen auf das metakognitive Strategiewissen zu Beginn des Schuljahres zurückführen. Theoretische und praktische Implikationen aus diesen Befunden werden diskutiert.