Abstract
Was vermittelten medizinische Aufklärungsfilme? Ging es effektiv um eine Anleitung zu präventiven Praktiken mit dem Ziel, die Gesundheit zu fördern und zu erhalten? Drei Filme, die im engen Kontext mit Schweizer Gesundheitsligen in den Jahren um 1950 produziert wurden, werden auf ihre Botschaften hin analysiert. Dabei wird deutlich, dass diese Filme gar nicht gesundheitsförderndes Verhalten benennen. Vielmehr führen sie die Tradition früherer Gesundheitsfilme weiter, ein paternalistisches Arztbild zu propagieren, der gegen Krankheit und Tod antritt. Im Unterschied zu Filmen der Zwischenkriegszeit vermag der Arzt in den Aufklärungsfilmen der Nachkriegsgesellschaft jedoch nicht nur den einzelnen verunsicherten Kranken zu heilen, sondern bietet darüber hinausgehend als Leitfigur Schutz und Sicherheit im Kampf gegen Unordnung und Chaos.