Abstract
Thema dieses Aufsatzes ist Plotins Theorie der Emotionen, eines Themas, das in der antiken Philosophie in der Regel im Rahmen einer Handlungstheorie diskutiert wurde. So auch bei Plotin. In meinem Aufsatz wird gezeigt, wie der plotinische Leib-Seele-Dualismus im Hintergrund von Plotins Emotionstheorie steht: Leibliche Affekte werden von seelischen Emotionen unterschieden und es wird deutlich gemacht, dass das Haben einer Emotion im eigentlichen Sinn sowohl Rationalität als auch einen Leib voraussetzt. Zwei Aspekte werden besonders hervorgehoben: 1. Plotin gehört zu den Vertretern einer kognitivistischen Emotionstheorie. 2. Im Gegensatz zu vielen anderen Kognitivisten (z.B. der Stoa) macht er aber auch in einer detaillierten Analyse die Rolle des Leibes deutlich und kann diese im Rahmen seiner Theorie, im Gegensatz zu vielen anderen kognitivistischen Emotionstheoretikern, auch im Detail erklären.