Abstract
Wir sehen in den verlogen-wahren Happy Ends bei Rainer Werner Fassbinder eine vertrackte Verschränkung von Ernüchterung und gleichwohl bewahrter Hoffnung am Werk. Entsprechend führen die Happy Endings von Filmen wie „Mutter Küsters’ Fahrt zum Himmel“ oder "Welt am Draht" gerade in ihrer Unglaubwürdigkeit und schieren Kontingenz vor, dass das Ende letztlich noch gar nicht feststeht. Der Schluss ist nie eindeutig, sondern mindestens zwiespältig: Nicht nur, dass Fassbinders Film über zwei Alternativenden verfügt, auch diese sind noch in sich selbst mit doppeltem Boden versehen. In Fassbinders gespaltenen Schlüssen bleiben die Ausgänge der Geschichte, sowohl im Sinne von Erzählung, wie von Historie, offen.