Abstract
Verhältnis von Menschenwürde zu den Begriffen der Selbstbestimmung und der moralischen Rechte – und Fragen der angewandten Ethik, in welchen der Begriff der Menschenwürde häufig ins Spiel gebracht wird. Zum Beispiel in den Debatten um Suizidbeihilfe, Organhandel, die „Optimierung des Menschen“ (Enhancement) oder in der Debatte um die Erziehung und den Umgang mit Kindern. Dabei geht es darum zu klären, was genau mit Menschenwürde jeweils gemeint wird, ob dem Begriff eine klare Bedeutung gegeben und er nicht als „blosser Slogan“ verwendet wird, und ob und inwiefern dem Begriff der Menschenwürde eine unverzichtbare Rolle in diesen Debatten zukommt. Wie lässt sich die Menschenwürde ethisch begründen? Ein Teil der (philosophischen) Skepsis gegenüber dem Menschenwürdebegriff richtet sich darauf, dass behauptet wird, Menschenwürde lasse sich nur unter Rückgriff auf speziezistische oder theologische und fundamentalistische Prämissen begründen. Eine solche ‚Rechtfertigung‘ scheint vielen in unserer heutigen pluralistischen und liberalen Gesellschaft nicht akzeptabel. Aber es gibt eine Reihe von neueren Versuchen, die Menschenwürde zu verstehen und zu rechtfertigen – etwa indem auf die spezifischen Verletzlichkeiten von Menschen verwiesen wird, oder auf die Fähigkeiten zur Selbstbestimmung und Selbstachtung, oder auf den fundamentalen Status und das Recht von Menschen, ihre Rechte geltend zu machen Netzwerk Menschenwürde.