Abstract
Die herausragende Rolle der sozialen Unterstützung für die Gesundheit gilt als wissenschaftlich unbestritten. Sie stellt eine primäre Bedingung für die Lebenszufriedenheit dar und ist nachweislich ein robuster Schutzfaktor gegen psychische und körperliche Erkrankungen. Ermutigend ist der Befund, dass die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung sozial gut integriert und zufrieden ist mit der erhaltenen sozialen Unterstützung. Jedoch existieren Personengruppen, die ein erhöhtes Risiko für soziale Isolation oder mangelhafte soziale Unterstützung aufweisen, wie beispielsweise ältere Frauen, Alleinerziehende oder Paare im Übergang zur Elternschaft. Vor diesem Hintergrund bedarf es professioneller Angebote zur Stärkung der personalen Ressourcen (z. B. soziale Kompetenzen, verfügbare Zeit, Wissen und Aufklärung) und günstige Rahmenbedingungen (z. B. Orte des sozialen Zusammenkommens, Vereinbarkeit mit beruflichen Anforderungen, Finanzierbarkeit und Erreichbarkeit von Hilfsangeboten), welche der Mobilisierung sozialer Unterstützung und der sozialen Verbundenheit zuträglich sind.