Das Begehren ist ein Knochen. Bringing Up Baby, Howard Hawks, USA 1938
Binotto, Johannes (2013). Das Begehren ist ein Knochen. Bringing Up Baby, Howard Hawks, USA 1938. In: Frenzel Ganz, Y; Fäh, M. Cinépassion. Eine psychoanalytische Filmrevue. Giessen: Psychosozial Verlag, 121-128.
Abstract
Winchester, so hiess der amerikanische Regisseur Howard Hawks mit zweitem Vornamen. Und wer seine Filme kennt, kommt nicht umhin, zu schmunzeln über diese passende Bezeichnung. Denn so wie die Winchester, jenes berühmte Repetiergewehr des Wilden Westens, ist auch bei diesem Filmemacher das Tempo, mit welchem er seine Ideen abfeuert, entscheidend. Gerne rühmte er sich, dass seine Filme »mindestens 20% schneller« seien, als die seiner Regie-Kollegen. In Hawks Komödien mehr noch als in seinen Abenteuerfilmen überstürzt sich denn auch alles. Die Figuren geraten aneinander, viel zu schnell und viel zu heftig, mit sagenhaft komischem Effekt. So auch in Bringing Up Baby von 1938. Da soll der vergeistigte Paläontologe David Huxley, der endlich das letzte Stück für seine Rekonstruktion eines Dinosaurier-Skeletts gekriegt hat, eine alte Millionärin als Sponsorin für sein Museum gewinnen und gerät stattdessen an deren quirlige Nichte Susan, die alles heillos durcheinander bringt. Statt sein Anliegen vorbringen zu können, schlittert der arme David Huxley von einem Missgeschick ins andere: sein wertvoller Saurierknochen geht verloren, seine Kleider werden ihm entwendet, dafür taucht ein zahmer Leopard auf, während zeitgleich ein wilder Artgenosse aus dem Zoo ausbricht und darüber hinaus verliebt sich noch die verwirrende Susan in den verwirrten David. Alles geht drunter und drüber und auch wenn es schliesslich zum Happy End kommt, dann nur um den Preis, das dabei alles andere restlos zu Bruch geht – Saurierskelette ebenso wie männliche Autoritäten.
Abstract
Winchester, so hiess der amerikanische Regisseur Howard Hawks mit zweitem Vornamen. Und wer seine Filme kennt, kommt nicht umhin, zu schmunzeln über diese passende Bezeichnung. Denn so wie die Winchester, jenes berühmte Repetiergewehr des Wilden Westens, ist auch bei diesem Filmemacher das Tempo, mit welchem er seine Ideen abfeuert, entscheidend. Gerne rühmte er sich, dass seine Filme »mindestens 20% schneller« seien, als die seiner Regie-Kollegen. In Hawks Komödien mehr noch als in seinen Abenteuerfilmen überstürzt sich denn auch alles. Die Figuren geraten aneinander, viel zu schnell und viel zu heftig, mit sagenhaft komischem Effekt. So auch in Bringing Up Baby von 1938. Da soll der vergeistigte Paläontologe David Huxley, der endlich das letzte Stück für seine Rekonstruktion eines Dinosaurier-Skeletts gekriegt hat, eine alte Millionärin als Sponsorin für sein Museum gewinnen und gerät stattdessen an deren quirlige Nichte Susan, die alles heillos durcheinander bringt. Statt sein Anliegen vorbringen zu können, schlittert der arme David Huxley von einem Missgeschick ins andere: sein wertvoller Saurierknochen geht verloren, seine Kleider werden ihm entwendet, dafür taucht ein zahmer Leopard auf, während zeitgleich ein wilder Artgenosse aus dem Zoo ausbricht und darüber hinaus verliebt sich noch die verwirrende Susan in den verwirrten David. Alles geht drunter und drüber und auch wenn es schliesslich zum Happy End kommt, dann nur um den Preis, das dabei alles andere restlos zu Bruch geht – Saurierskelette ebenso wie männliche Autoritäten.
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