Abstract
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, auf der Basis einer Umfrage einen Überblick über die Kontrolle gastrointestinaler Nematoden bei Ziegen in der Schweiz zu erhalten, die Bereitschaft der Tierhalter zur Durchführung von gezielten Entwurmungen abzuschätzen und eine praxisnahe Methode zur Ermittlung des Behandlungsbedarfs bei Einzeltieren zu entwickeln. Die Ergebnisse zeigen, dass die Anzahl anthelminthischer Therapien pro Jahr gegenüber älteren Studien reduziert werden konnte. Ein grosser Anteil der Ziegenhalter (73.9%) ist bereit, ihr gegenwärtiges Entwurmungsregime umzustellen. Ein Entscheidungsschlüssel, bestehend aus der Beurteilung des Nährzustands, der Kotkonsistenz sowie des Anämiegrades (FAMACHA©) wurde in einem Feldversuch geprüft. Die Tierhalter waren nach einer Schulung in der Lage, das Protokoll selbstständig und zuverlässig anzuwenden und die Tiere bezüglich ihres Behandlungsbedarfs korrekt zu bewerten.