Abstract
In der Bronzezeit (2200-800 v. Chr.) ist der zentraleuropäische Alpen- raum ein wichtiger Lieferant für den Rohstoff Kupfer. Neben den gro- ssen Bergbaugebieten im Ostalpenraum spielen ab der Spätbronzezeit auch kleinere Reviere wie das Bündner Oberhalbstein eine Rolle. Rund 60 Schlackenfundstellen zeugen im Gebiet zwischen Tiefen- castel und dem Julierpass heute noch von dieser urgeschichtlichen Metallproduktion. Seit 2013 werden durch den Fachbereich Prähistorische Archäologie der Universität Zürich im Oberhalbstein montanarchäologische Feldfor- schungen durchgeführt. Ziel ist es, die vollständige Produktionskette vom Erzabbau über die Aufbereitung und Verhüttung bis hin zum metallischen Kupfer am archäologischen (Be)Fund nachzuweisen und naturwissenschaftlich zu analysieren. Im vorliegenden Beitrag werden laufenden Arbeiten und erste Er- gebnisse im Bereich Erzbergbau vorgestellt.