Abstract
Hintergrund: Für Arthrosepatienten ist der Hausarzt primärer Ansprechpartner und „Lotse“ im Gesundheitssystem. Eine deutsche Leitlinie für den hausärztlichen Sektor existiert bislang nicht. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, das hausärztliche Vorgehen bezüglich Diagnostik, Therapie und Überweisungen an Orthopäden zu untersuchen.
Methoden: Es handelt sich um eine Querschnittsstudie mittels eines selbst erstellten, strukturierten Fragebogens mit einer Stichprobe von 144 Hausärzten.
Ergebnisse: In der Diagnostik wurde die Bedeutung der Bildgebung überschätzt. Die Bewertung der therapeutischen Optionen stimmte mit den vorhandenen internationalen Leitlinien weitgehend überein, wobei die Präferenz auf nicht-invasiven Verfahren mit z. T. mangelnder Evidenz lag. In der medikamentösen Therapie wurden nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) den COX-2-Inhibitoren vorgezogen. Eine ambivalente Haltung bestand gegenüber der Weiterverweisung zu Orthopäden.
Schlussfolgerung: Eine hausärztliche Leitlinie mit der Betonung spezifisch hausärztlicher Aspekte könnte die Effizienz in Diagnostik und Therapie verbessern und das hausärztliche Aufgabengebiet bei Arthrosepatienten klarer abgrenzen.
Schlüsselwörter: Arthrose - Allgemeinmedizin - Leitlinien - Evidenzbasierte Medizin