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Neues zum älteren Topfhelm von Madeln


Frey, Jonathan (2007). Neues zum älteren Topfhelm von Madeln. Mittelalter – Moyen Age – Medioevo – Temp Medieval, 12(4):113-120.

Abstract

Die neu entdeckten Bändchen des älteren Topfhelms von Madeln beweisen, dass Helm und Helmzier spätestens im 14. Jh. eine untrennbare Einheit bildeten, da die Bändchen von Anfang zur Konstruktion des Helms gehörten. Somit kann die enge Verbindung zwischen Helm und Helmzier, die bisher vor allem durch schriftliche und bildliche Quellen belegt war, auch durch einen archäologischen Fund bestätigt werden. Möglicherweise hat sogar die Form der Helmzier die Form des Helms mitbestimmt, da das damalige Formempfinden die Helmform zumindest in einem ähnlichen Ausmass bestimmte wie die Funktion.

Beim älteren Topfhelm von Madeln scheint es sich um einen scheitelaufliegenden Helm gehandelt zu haben, der aufgrund seiner Grösse, der Asymmetrie bei den Atemlöchern, der möglichst kantenfreien Gestaltung der Vorderseite und des aufwändigen Befestigungssystems für die Helmzier als eigentlicher Turnierhelm betrachtet werden kann, der im Krieg nur zur Not eingesetzt worden sein dürfte. Trifft diese Interpretation zu, ist der ältere Helm von Madeln einer der frühesten erhaltenen Belege für Harnischteile, die eigens fürs Turnier gefertigt wurden. Der von Hugo Schneider aufgrund von bildlichen Quellen postulierte Übergang vom scheitel- zum schulteraufliegenden Topfhelm während der ersten Hälfte des 14. Jh. kann anhand des Topfhelms von Madeln nicht mehr nachvollzogen werden. Ob dieser Übergang dennoch bereits in der ersten Hälfte des 14. Jh. stattfand, müssten weitere Untersuchungen an erhaltenen Originalen zeigen.

Abstract

Die neu entdeckten Bändchen des älteren Topfhelms von Madeln beweisen, dass Helm und Helmzier spätestens im 14. Jh. eine untrennbare Einheit bildeten, da die Bändchen von Anfang zur Konstruktion des Helms gehörten. Somit kann die enge Verbindung zwischen Helm und Helmzier, die bisher vor allem durch schriftliche und bildliche Quellen belegt war, auch durch einen archäologischen Fund bestätigt werden. Möglicherweise hat sogar die Form der Helmzier die Form des Helms mitbestimmt, da das damalige Formempfinden die Helmform zumindest in einem ähnlichen Ausmass bestimmte wie die Funktion.

Beim älteren Topfhelm von Madeln scheint es sich um einen scheitelaufliegenden Helm gehandelt zu haben, der aufgrund seiner Grösse, der Asymmetrie bei den Atemlöchern, der möglichst kantenfreien Gestaltung der Vorderseite und des aufwändigen Befestigungssystems für die Helmzier als eigentlicher Turnierhelm betrachtet werden kann, der im Krieg nur zur Not eingesetzt worden sein dürfte. Trifft diese Interpretation zu, ist der ältere Helm von Madeln einer der frühesten erhaltenen Belege für Harnischteile, die eigens fürs Turnier gefertigt wurden. Der von Hugo Schneider aufgrund von bildlichen Quellen postulierte Übergang vom scheitel- zum schulteraufliegenden Topfhelm während der ersten Hälfte des 14. Jh. kann anhand des Topfhelms von Madeln nicht mehr nachvollzogen werden. Ob dieser Übergang dennoch bereits in der ersten Hälfte des 14. Jh. stattfand, müssten weitere Untersuchungen an erhaltenen Originalen zeigen.

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Additional indexing

Item Type:Journal Article, refereed, original work
Communities & Collections:06 Faculty of Arts > Institute of Art History
Dewey Decimal Classification:700 Arts
Language:German
Date:2007
Deposited On:20 Feb 2009 15:28
Last Modified:15 Apr 2021 13:58
Publisher:Schweizerischer Burgenverein
ISSN:1420-6994
OA Status:Closed
Official URL:http://www.burgenverein.ch/publikationen/mitteilungen/2007/2007_4_1.cfm
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