Abstract
Konzentration ist für die sportliche Leistungserbringung wesentlich. Die Störung der Konzentration durch eigene Gedanken wird als kognitive Interferenz bezeichnet. Im englischsprachigen Raum wird diese Interferenz mit dem Thought Occurence Questionnaire Sport (TOQS; Hatzigeorgiadis & Biddle, 2000) erfasst. Die vorliegende Arbeit validiert eine deutsche Version (TOQS-D) an zwei Stichproben bestehend aus insgesamt 348 Sporttreibenden (56 % männlich, MAlter = 25, SDAlter = 6, 61 % Teamsportarten, 53 % Mitglied im Schweizer Nationalkader). Eine explorative Faktorenanalyse (Stichprobe 1) sowie eine konfirmatorische Faktorenanalyse (Stichprobe 2) bestätigen die Struktur der Originalversion mit drei interkorrelierenden Faktoren: Leistungssorgen, aufgabenirrelevante Gedanken und Fluchtgedanken. Die Skala hat gute Reliabilitätswerte (interne Konsistenz: α = .89; Retestreliabilität: r = .82). Zudem zeigt der TOQS-D die erwartete konvergente Validität (Konzentrationsstörungen, Wettkampfangst), divergente Validität (Achtsamkeit) und Kriteriumsvalidität (Selbsteinschätzung der sportlichen Leistung). Mit dem TOQS-D liegt damit ein geeignetes Instrument vor, dessen Einsatzmöglichkeiten in Praxis und Forschung abschließend diskutiert werden.