Abstract
Die neusten Erkenntnisse zu der Pathogenese des Zervixkarzinoms führten zu Anpassungen in der zytologischen und histologischen Nomenklatur seiner Vorstufen. Die aktuelle, 2014 eingeführte histologische WHO-Terminologie unterscheidet, analog zum zytologischen Bethesda-System, zwischen zwei histologischen Stufen der HPV-bedingten Veränderungen: LSIL und HSIL, die mit unterschiedlichen Risiken der Progredienz zum invasiven Karzinom einhergehen und klinisch entsprechend unterschiedlich gehandhabt werden sollen. Die immunhistochemische Detektion des p16-Proteins als Surrogat der neoplastischen Transformation der HPV-infizierten Zellen hilft, die rein mikroskopische Diagnose zu objektivieren und zu sichern, und ist ein wichtiges Hilfsmittel in der Histopathologie. Die Verfügbarkeit der HPV-Impfung und die HPV-Detektion werden in den kommenden Jahren die Abläufe in der Frühentdeckung und die Epidemiologie der Zervixkarzinom-Vorstufen beeinflussen.