Abstract
In diesem Band wird eine Bildstele zum ersten Mal veröffentlicht, die im Juni 1997 vom "Bethsaida Excavations Project" entdeckt worden ist. Die Stele ist neben dem Stadttor von Betsaida (et-Tell; nördlich vom See Gennesaret) in einer Schicht des 8. Jh. v. Chr. in situ gefunden worden. Zusammen mit ihrem Fundkontext (Podium, Bassin, Räuchertassen, anikonische Stelen) stellt sie die komplexeste und kompletteste Kultstätte an einem Stadttor dar, die in der südlichen Levante je ausgegraben worden ist. Die ungewohnte Ikonographie der Bildstele, die figurative (Stierkopf, Schwert) und nicht figurativen Elemente ("Gestell", "Rosette") kombiniert, wird eingehend analysiert und mit Hilfe zahlreicher Parallelen gedeutet. Ein Überblick über vergleichbare Anlagen, zugehörige biblische und nicht-biblische Texte und ikonographische Zeugnisse erhellen, welche Rolle solche Kultureinrichtungen am Stadttor spielten. Der Fund selber wie auch seine ikonographischen und archäologischen Parallelen werden durch zahlreiche Abbildungen dokumentiert.