Abstract
In der vorliegenden Studie wurde eine spatiale Analyse über das Auftreten von Krankheiten beim Rind auf dem Niveau Praxisgebiet durchgeführt und der Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Krankheiten und geographischen Elementen untersucht. Dafür wurden alle Rinderbetriebe, die Kunden der ambulatorischen Abteilung des Tierspitals Zürich waren, in einer Karte genau lokalisiert. Jedem Betrieb wurden die im Jahr 2013 verrechneten Leistungen und Medikamente zugeordnet und anhand dieser 15 Krankheiten definiert, deren Auftreten mittels einem geographischen Informationssystem (GIS) spatial analysiert wurden. Zusätzlich wurde der Zusammenhang zwischen den Prävalenzen und geographischen Elementen berechnet. Es zeigte sich, dass auch auf Praxisebene räumliche Unterschiede im Auftreten von Krankheiten zu finden sind. Ein Grossteil der Krankheiten trat jedoch am häufigsten dort auf, wo die Tierdichte auch am höchsten war. Daraus folgt, wie auch schon in früheren Arbeiten belegt, dass die Betriebsgrösse und Betriebsstruktur einen starken Einfluss auf das Auftreten der Krankheiten haben. Es konnte ausserdem ein Zusammenhang zwischen der Distanz zu den geographischen Elementen Strasse, Gewässer und Wald beim Auftreten von Magen-Darm-Parasitosen, Fremdkörpererkrankungen, Klauenerkrankungen, Reproduktionsproblemen und Kryptosporidiose hergestellt werden. Der Untersuchungszeitraum von einem Jahr war allerdings zu kurz gewählt, so dass ein Teil der Krankheiten keine ausreichende Fallzahl erreichte, um eine aussagekräftige Analyse durchzuführen.