Abstract
Vor dem Hintergrund bestehender Forschungslücken hinsichtlich der Reintegrationsprozesse ehemaliger Straftäter werden in einer qualitativen Längsschnittstudie Desistance-Prozesse aus einer subjektiv-biographischen Sicht näher beleuchtet. Der Forschungsprozess ist jedoch durch diverse Herausforderungen geprägt, die die Möglichkeit entsprechender Einsichten in Frage stellen: Interviews sind durch spezifische Kontextfaktoren, durch die Motivation der Studienteilnehmer/innen und durch die Forschenden beeinflusst. Wenn diese Herausforderungen als Kontextbedingungen ernst genommen, offen gelegt und reflektiert werden, eröffnen sich, wenn auch auf Umwegen, zusätzliche Erkenntnismöglichkeiten zu Reintegrationsprozessen und zur Forschung in diesem Feld.