Abstract
Ab 2016 haben sich Debatten über Medienqualität und den Stellenwert von Qualitätsjournalismus in der Gesellschaft
stark intensiviert. Dies verdeutlichen die steilen Karrieren von Schlagworten wie «Fake News» und «Lügenpresse» in der Schweizer Medienöffentlichkeit. Momentan dämmen das politische System und das Vertrauen ins Mediensystem die Verbreitung von Falschnachrichten und Verschwörungstheorien in der Schweiz noch ein. Zukünftige Entwicklungen im Medienwesen wie die fortschreitende Bedeutung von Social Media für den Newskonsum begünstigen das Phänomen jedoch mittelfristig. Vor diesem Hintergrund steigt die Bedeutung eines systematischen Qualitätsmonitorings von Nachrichten professioneller Medienanbieter in der Schweizer Öffentlichkeit. Allgemein betrachtet, bleibt die Berichterstattungsqualität zwar auch im aktuellen Untersuchungsjahr hoch. Die Qualitätsunterschiede sind aber relativ ausgeprägt und die Dominanz der 20-Minuten-Produkte im Schweizer Informationsmarkt ist mit Blick auf die Reichweite ungebrochen. Auch mit Qualitätsjournalismus lassen sich allerdings Marktanteile erzielen. Weiter lässt sich beobachten, dass sich die Qualität der Online-Newssites gegenüber den Offline- oder den analogen Angeboten verbessert.