Abstract
Die Anbieter traditioneller Printmedien sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, dass sich die Mediennutzung
auch 2016 weiter ins Netz verschiebt. Allerdings vermögen nicht alle Printmedientypen die Reichweitenverluste der Printausgaben durch ihre entsprechenden Onlineangebote wettzumachen. Während 2016 die regionalen Abonnementszeitungen die Reichweitenverluste im Printbereich mehrheitlich durch ihre Onlineausgaben kompensieren können, gelingt dies den zwar reichweitestärkeren, aber in Konkurrenz zu den Pendlerzeitungen stehenden Boulevardzeitungen 2016 nicht einmal annähernd. Verlagshäuser der traditionellen Presse reagieren auf sinkende Reichweiten und Werbeerträge mit der Zusammenlegung ehemals unabhängiger (Redaktions-)Einheiten. Zudem lassen sich Versuche beobachten, die geringe Werbeakzeptanz der Nutzer online durch Native-Advertising-
Massnahmen zu umgehen. Einige Verlagshäuser versuchen auch, im durch die Tech-Intermediäre dominierten Markt der Nutzerdaten langsam Fuss zu fassen. Schliesslich versuchen die regionalen Abonnementszeitungen verstärkt, ihr Onlineangebot durch eine Paywall bezahlpflichtig zu machen. Die Qualitätsanalyse der Inhalte zeigt, dass im Zeitverlauf die Qualität der Onlineausgaben steigt und sich jener der zugehörigen Printausgaben angleicht. Die Qualitätsverbesserung im Onlinebereich 2016 verdankt sich primär der gesteigerten Vielfalt in der Berichterstattung.