Abstract
Der Schweizer Rundfunkmarkt wird im Zuge des digitalen Strukturwandels der Öffentlichkeit zunehmend unübersichtlich, weil immer mehr Akteure auftreten. Die Beziehungen zwischen Rundfunkproduzenten, Telekomanbietern, Streaming-Diensten und globalen Intermediären wie Facebook sind komplex und unsicher. In
einigen Fällen treten sie sich als Konkurrenten gegenüber, in anderen schmieden sie Allianzen. Die medienpolitische
Debatte bleibt vor diesem Hintergrund und vor dem Hintergrund der bevorstehenden «No-Billag-Initiative», die die Rundfunkgebühren ganz abschaffen will, sehr virulent. Obwohl mehrere Vorstösse auf die Grösse der SRG SSR und deren Service-public-Leistungen zielen, verbuchen die Kritiker der SRG SSR noch wenige politische Erfolge. Der Publikumsmarkt, der sich in den Onlinebereich verschiebt, bleibt umkämpft. Rundfunkanbieter haben weiterhin Mühe, mit ihren digitalen Kanälen ähnlich erfolgreich zu sein wie in der traditionellen Nutzung. Die Informationsangebote der SRG SSR können sich online aber besser behaupten als jene der privaten Rundfunkanbieter. Die Qualitätsunterschiede zwischen den Informationssendungen des öffentlichen und privaten Rundfunks akzentuieren sich 2016 noch mehr.