Abstract
Zusammenfassung: Methodenpluralismus in der Politischen Ideengeschichte Verschiedenartige Interpretationsansätze werden nicht nur von verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern der Politischen Ideengeschichte verwendet, sondern auch in jeder einzelnen politikwissenschaftlichen Untersuchung, die Texte interpretiert. Durchaus fraglich ist, wie sich eine solche »eklektische« Forschungspraxis rechtfertigt, zumal sie zentrale Kriterien der Wissenschaftlichkeit wie insbesondere Transparenz und Konsistenz kaum zu gewährleisten vermag. Der vorliegende Aufsatz argumentiert, dass methodenplurale Forschung keine Option, sondern unhintergehbare Realität ist. Über den Rückgriff auf die philosophische Eklektik der deutschen Frühaufklärung und den amerikanischen Pragmatismus wird eine Alternative zu einer im alltagssprachlichen Sinn eklektischen Forschungspraxis aufgezeigt, welche das Problem von theoretischen Spannungen nicht überspielt und die bessere Überprüfbarkeit von Forschungsergebnissen ermöglicht.
Summary: The Plurality of Methods in the History of Political Thought Different methods of interpretation are practiced not only by different historians of Political Thought, but also within each and every individual study in Political Science that in some way interprets texts. This »eclectic« practice might be reasonable, but so far it stands on shaky grounds, as it does not warrant the key values of scientific inquiry such as transparency and consistency. This article shows that there is actually no viable alternative to the selective combination of interpretive methods. However, there is a plausible way for coping with this problem: scholars should adopt a meta-methodological attitude that combines the virtues of the early Enlightenment tradition of philosophic eclecticism and American pragmatism.