Abstract
In den letzten dreißig Jahren haben realistische Positionen in der Metaethik wieder an Ansehen und Bedeutung zugenommen. Wenig systematische Beachtung finden jedoch weiterhin Theorien, die die Ethik in der platonischen Tradition von einer transzendenten Idee des Guten abhängig machen. Ausgehend von einer Bestimmung des Zusammenhangs der beiden moralischen Dimensionen der Pflicht und des Guten werden zunächst die charakteristischen Merkmale platonistischer (Meta-)Ethik bestimmt, bevor anhand der Theorien von Plotin, Iris Murdoch und Robert Adams verschiedene Varianten unterschieden und diskutiert werden. Abschließend werden die Vorzüge und Nachteile platonistischer Metaethiken insgesamt behandelt