Abstract
Viel mehr als bisher angenommen, nehmen Texte des Buches Jeremia Bezug auf Erzählungen von Amosvisionen und sind durch diese Reflexe geprägt. Der Verfasser fragt, wer für diese Bezugnahmen verantwortlich ist (Jeremia selbst oder Redaktoren nach ihm), an welchem historischen Ort Anknüpfungen an die Visionstexte im Amosbuch wichtig gewesen sind und wie die Beweggründe aussehen.
So ist seine Studie ein Beitrag nicht nur zur Exegese von (insgesamt acht) Jeremiatexten, sondern auch zum Fortgang der Jeremiaforschung. Sie engagiert sich traditionsgeschichtlich und lässt, auch theologisch bedeutsam, erkennen, wie in der Krise religiöser Diskontinuität Kontinuität neu festzumachen ist.