Abstract
Die ägyptischen Amulette des antiken Palästina/Israel sind im Bereich der biblischen Archäologie immer ein Stiefkind gewesen. Ihre Publikation in den Ausgrabungsberichten wurde entweder unvollständig vorgenommen oder ganz weggelassen. Von den hier vorgestellten 1433 Objekten werden ca. 600 Stück um ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die vorliegende Arbeit untersucht den von 1898 bis 1992 ausgegrabenen und dem Autor zugänglichen Amulettbestand von der SB II B bis in römische Zeit nach Materialbeschaffenheit und nach Herstellungsart, klassifiziert ihn nach ikonographischen, stilistischen, chronologischen und geographischen Kriterien und untersucht ihn in groben Zügen auf seine Rezeption durch das Alte Testament. Damit ist es möglich, diese bis jetzt sehr vernachlässigte Denkmalgattung altorientalischer Kleinkunst in den grossen religionsgeschichtlichen Rahmen miteinzubeziehen, in den das Alte Testament eingebettet ist, um so das vielgestaltige Mosaik der Religionsgeschichte Kanaans und Israels weiter zu vervollständigen.