Abstract
Die vier Studien weisen hellenistische Einflüsse auf judäische Texte und Ereignisse des 2. Jh. v. Chr. nach, bei denen bisher kaum solche vermutet wurden.
In den konzentrisch organisierten Kapiteln Daniel 2-7 spielt in den Kernkapiteln 4-5 und im berühmten Kapitel 7 der Gegensatz "Mensch - Tier" eine zentrale Rolle. Die Thematik ist nicht altorientalisch, sondern entstammt der aristotelischen und stoischen Philosophie.
Die zweite Studie weist nach, dass das Modell des geheimnisvollen vierten Tiers in Daniel 7 der seleukidische Kriegselefant ist. Die dritte Studie will aufzeigen, dass die Straf- und Reformmassnahmen Antiochus' IV. von der hellenistischen Idee der zwei Gesichter des Judentums inspiriert war, einem bewunderten (Monotheismus, Bildlosigkeit) und einem verachteten (Speisetabus, Beschneidung). Sie wollte das beseitigen, was sie als Depravation betrachtete. Der berühmte "Greuel der Verwüstung" hat nichts mit Baal Schamem zu tun, sondern evoziert die vom Judentum perhorreszierten Schweineopfer.
Die vierte Studie demonstriert, dass 1 Makk 2 nichts mit der Ereignisgeschichte zu tun hat, sehr viel aber mit der Rechtfertigung problematischer Positionen der hasmonäischen Bewegung.