Abstract
Das Buch bietet die Darstellung einer exakten Methode der Kunstbetrachtung und Artefaktanalyse des von den Archäologen Friedrich Matz, Guido Kaschnitz von Weinberg und Bernhard Schweitzer begründeten Strukturalismus. Wenngleich der strukturalistische Ansatz über Erwin Panofsky und Hans Sedlmayr in der Kunstgeschichte Fuss fasste und über Oswald Spengler bis in die Philosophie ausstrahlte, ist er Episode geblieben. Dass er dem Vergessen anheimfiel, steht allerdings in krassem Gegensatz zu der wissenschaftlichen Fundierung seiner Methode, ihren Resultaten und den noch unausgeschöpften Möglichkeiten weitergehender Anwendung. Die vorliegende Exposition behandelt Wissenschaftsgeschichte und theoretische Grundlagen. Sie diskutiert die strukturalistische Theorie insbesondere hinsichtlich der Suspendierung des Stilbegriffs durch den Begriff der Raumstruktur sowie deren Verbindung mit dem Begriff kultureller Identität. In diesem Rahmen werden die Strukturen der Kunst des Vorderen Orients, Ägyptens und Griechenlands untersucht.