Abstract
Für die Auslegung eines alttestamentlichen Rechtssatzes spielt die Berücksichtigung seines Kontextes eine entscheidende Rolle. Dabei kommen die historische, politische und soziale Situation der Gesetzgebung, die Absicht des Gesetzgebers und die verschiedenen Rechtssysteme der altorientalischen Umwelt in Betracht.
Vor allem aber ist die Erklärung der Systematik des Rechtskorpus, in das ein bestimmter Rechtssatz eingebettet ist, also der Kontext im eigentlichen Sinne, unentbehrlich.
In der vorliegenden Untersuchung wird die Systematik des Bundesbuches (Ex 20,22b-23,33) sowie der ihm zugrundeliegenden Rechtskorpora mit Hilfe von literarischen Strukturregeln beschrieben.
Ausgehend von dieser Analyse rekonstruiert der Autor die Kompositionsgeschichte des Bundesbuches im ganzen. Dabei kommt dem gelernten Juristen die breite Kenntnis rechtlicher Literatur zugute.