Abstract
Die Bête du Gévaudan war ein wolfsähnliches Raubtier, das in Frankreich von 1764 bis 1767 aktiv war und um die 100 Todesopfer forderte. Die Geschehnisse konnten nie restlos geklärt werden, was zu unterschiedlichen Spekulationen Anlass gab und gibt. Die seit 250 Jahren zirkulierenden Erklärungsansätze und Theorien über das wahre Wesen der Bête bieten sich an, um soziokulturelle Deutungsmuster auf aggressives Verhalten von Wölfen nachzuzeichnen. Im Zusammenhang mit der Rückkehr der Wölfe gewinnen Fragen um deren Wesen und die eventuell von ihnen ausgehende Gefahr an Gewicht. Der Beitrag zeichnet Verhandlungen von Fragen des Wissens, seiner Legitimität sowie seiner Akzeptanz in der Gesellschaft am Beispiel der Bête du Gévaudan nach. = The Beast of Gévaudan was a wolf-like animal that killed ca. 100 victims between 1764 and 1767. The events have never been fully cleared, thus inviting many speculations. The theories about the true nature of the beast serve to line out social and cultural explanatory models concerning aggressive lupine behaviour. Related to the return of wolves’ discourses about the nature of these animals and their eventual threat to humans are becoming more important. The paper retraces negotiations about knowledge, its legitimacy and its social acceptance based on the history of the Beast of Gévaudan.