Abstract
Der spezielle Umgang mit einem erlebten Trauma und dessen psychopathologischen Folgen im Alter machen das Erkennen und Behandeln der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) bei älteren Menschen zu einer Herausforderung. Dabei spielen auch Sozialisierungsmerkmale der heutigen älteren Generation eine wichtige Rolle. Nicht ohne Grund wird noch heute die PTBS im Alter als »stummes Problem« bezeichnet. Weiterhin sind unterschiedliche Formen der PTBS, namentlich die aktuelle, verzögerte und chronische PTBS, und damit verbundene Ursachen spezifisch im Alter zu beachten. Auch die wachsende Wahrscheinlichkeit einer multiplen Traumatisierung mit zunehmendem Alter ist zu berücksichtigen. Daher wird als Ergänzung zu gängigen, altersunspezifischen Therapieverfahren ein biografisch informierter Ansatz empfohlen. Dieser findet in der Lebensrückblickstherapie explizit Verwendung. Weiterhin zeigen sich auch PTBS-Standardinterventionen im Alter als effektiv. Mehr Forschung bezüglich PTBS im Alter und deren Therapie ist notwendig, um höhere Remissionsraten zu erreichen.