Abstract
DEUTSCH: In der Literatur wird kontrovers diskutiert, wie häufig sich nach einer beidseitigen frontoorbitalen Kalottenkorrektur ein Sinus frontalis ausbildet. In einer retrospektiven klinischen Studie an 33 Patienten (18 Jungen und 15 Mädchen) haben wir die Entwicklung der Stirnhöhle anhand der vorhandenen Röntgenbildunterlagen untersucht. Die Patienten waren bei der letzten Röntgenuntersuchung mindestens 6 Jahre alt, und die letzte Röntgenkontrolle war mindestens 1 Jahr nach der Operation durchgeführt worden. Als radiologische Referenz für die Stirnhöhlenentwicklung wurde in Übereinstimmung mit der Literatur die Pneumatisation bis oder über den Supraorbitalrand in der a.p.-Projektion gewählt. Nach diesen Kriterien wurde bei 72,7% der Patienten die Entwicklung einer Stirnhöhle beobachtet. Es fanden sich keine statistisch signifikanten Zusammenhänge der Sinuspneumatisation mit dem Geschlecht der Patienten, dem Operationszeitpunkt oder dem Ausmaß der Vorbewegung. Aus unserer Sicht ist bei ausreichender Vorbewegung und Stabilisation normalerweise mit einer Entwicklung des Sinus frontalis nach beidseitiger frontoorbitaler Korrektur zu rechnen. Ausnahmen stellen schwere Formen des Morbus Crouzon dar. ENGLISH: The development of frontal sinuses following bilateral fronto-orbital advancement is a topic of controversial discussion in the literature. In a retrospective study on 33 patients (15 girls and 18 boys) the development of the frontal sinus was examined radiologically. Only patients with a minimum age of 6 years and with at least 1 year of postoperative follow-up were included. The radiological reference for the frontal sinus development consisted of pneumatisation at or above the level of the supraorbital rims, as projected din postero-anterior cephalograms. According to these criteria a frontal sinus development was seen in 72.7% of our patients. There was no statistically proven correlation between sinus development and the sex of the patient, age at surgery or the amount of advancement. With the exception of severe cases of Crouzon's disease we usually expect normal development of the frontal sinus following bilateral fronto-orbital correction.