Abstract
In einer kontrollierten interventionsstudie an zwei neusprachlichen Gymnasien des Kantons Zürich wurden die Effekte gesundheitsfördernder Unterrichtsmodule untersucht, welche von Lehrpersonen und Jugendlichen gemeinsam entwickelt und in den üblichen Schulunterricht integriert wurden. Im einzelnen interessierten Auswirkungen auf das Unterrichtsklima, den Schulstress der Lernenden und deren physische und psychische Befindlichkeit. Die Schülerinnen und Schüler der interventions- und Kontrollschule wurden im Verlauf von 18 Monaten dreimal mit einem ausführlichen Fragebogen befragt. In der Interventions-schule wurden zwischen t1 und t2 (intervall 12 Monate) die Module zur Gesundheitsförderung implementiert. Im Untersuchungszeitraum kam es einerseits zu einer kritischeren Einschätzung des Unterrichtsklimas und des Schulstresses, andererseits zu einer Abnahme der physischen und psychischen Beschwerden bei den Lernenden. Diese Ergebnisse waren in beiden Schulen gleich, d.h. es liessen sich keine interventions-effekte nachweisen. Vermutlich wirkt die Teilnahme an einer Verlaufs-studie mit wiederholten Erhebungen im Sinne einer Sensibilisierung und Mobilisierung von Ressourcen bei den Jugendlichen. Die Studie zeigt Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung bei Adoleszenten auf, weist aber auch auf Konflikte zwischen pädagogischem Leistungsauftrag und psychosomatischen Präventionsstrategien hin