Abstract
Die intraossäre Infusionstechnik ist zum festen Bestandteil in der pädiatrischen aber auch adulten Notfallmedizin geworden und gehört heute zu den wichtigsten Fertigkeiten eines Notarztes, Pädiaters, Anästhesisten und Intensivmediziners. Die intraossäre Infusionstechnik ist eine sichere, zuverlässige und schnelle Methode, um bei Kindern unter 6Jahren mit Kreislaufstillstand oder schwerem hypovolämischem Schock primär und beim vital gefährdeten Kind mit schwierigen Venenverhältnissen sekundär einen Gefäßzugang zu legen. Auf diesem Weg können alle in der Notfallmedizin intravenös verabreichten Medikamente und Flüssigkeiten nahezu uneingeschränkt, im Vergleich zur intravenösen Gabe in äquivalenter Dosierung und mit vergleichbaren Anschlagszeiten appliziert werden. Kenntnisse über Indikationen, Punktionsstellen, Material, Technik, Vorsichtsmaßnahmen und Komplikationen sowie Training am Übungsknochen sind wichtig für den sicheren und erfolgreichen klinischen Einsatz. Bei richtiger Indikationsstellung gibt es abgesehen von lokalen Gründen wie Frakturen, voroperierter Knochen oder kürzlich vorausgegangene Punktionsversuche sowie Durchblutungsstörungen der betroffenen Extremität keine absoluten Kontraindikationen für eine intraossäre Infusion. Komplikationen sind bei richtiger Anwendung und Handhabung extrem selten und das Risiko steht in keinem Verhältnis zu den Vorteilen einer intraossären Infusion beim vital bedrohten Patienten