Abstract
Zahlreiche Publikationen und Analysen zeigen, dass ein substantieller Teil von geburtshilflichen Fällen, bei denen Mutter oder Kind Schaden nehmen oder gar sterben, mit bedingt ist durch eine ungenügende medizinische Betreuung. Schwerwiegende mütterliche Fälle kommen mit einer Häufigkeit von etwa 5 auf 10.000 vor, jede 50. Frau stirbt daran. Bis zu 60% dieser Fälle sind assoziiert mit einer ungenügenden medizinischen Betreuung. Vergleichbare Ergebnisse sind für die kindliche Mortalität und Morbidität vorhanden. Mithilfe schriftlich festgelegter einheitlicher Prozesse und Verfahren, einer modernen Fehlerkultur, der Anwesenheit eines Facharztes rund um die Uhr und dem systematische Trainieren von Notsituationen (z.B. Schulterdystokie, atone Blutung, nicht geplante Sectio) könnte eine substantielle Zahl von iatrogen bedingten Zwischenfällen vermieden werden