Abstract
Zusammenfassung: Mit einer quasi-experimentellen Längsschnittstudie wurde bei Migrantenkindern im Kindergarten untersucht, welche Bedeutung die Förderung der Erstsprache für das Beherrschen der Erst- und Zweitsprache hat. Während zwei Jahren wurde die Sprachförderung in der Erst- und Zweitsprache mittels gleicher Themen und Geschichten im Unterricht koordiniert. Zudem wurden die Eltern dazu angeleitet, ihren Kindern zu Hause drei Mal pro Woche Geschichten in der Erstsprache vorzulesen oder Hörbücher in der Erstsprache abzuspielen. Die aufwändige Intervention hatte weder auf die Entwicklung der Sprachkompetenzen in der Erstsprache noch auf die Entwicklung der Sprachkompetenzen in der Zweitsprache Deutsch statistisch signifikante Auswirkungen. Die aufgrund der Interdependenzhypothese von Cummins erwarteten Transfereffekte zwischen Erst- und Zweitsprache ließen sich nur sehr beschränkt nachweisen