Abstract
Entscheidungsträger haben Mühe, die Rationale einer «Allgemeinen» Inneren Medizin (AIM) am hochspezialisierten Universitätsspital zu verstehen und monieren deren «Profilunschärfe». Zudem konzentrieren sich auf der AIM multimorbide, oft unrentable Patienten. Folgen sind die Benachteiligung in Bezug auf Priorisierung und Ressourcen. Daraus wiederum resultieren Attraktivitätsverlust, Entakademisierung und Nachwuchsschwierigkeiten. In letzter Zeit hat die universitäre AIM allerdings wieder Interesse bei den Spitalleitungen erfahren. Gründe hierfür sind der Generalistenmangel, die «Epidemie» an multimorbiden Patienten, die spezialisierungsbedingte Fragmentierung sowie die Kompetenzabnahme der Spezialmedizin, Probleme ausserhalb ihrer Fachzone zu managen. Dies führte zum Auftrag von unimedsuisse an die Ordinarien der internistischen Universitätskliniken, einen Aktionsplan zur Stärkung der AIM in der universitären Spitalorganisation zu erarbeiten. Der Plan beinhaltet eine stärkere spitalinterne Priorisierung der AIM mit Investition in Infrastruktur und Personal, die Anerkennung fachlicher allgemeininternistischer Kompetenzressorts sowie die Schaffung von strukturierten Berufsprofilen. Diese Massnahmen sollen Prestige/Attraktivität des Fachs AIM stärken und bessere Entwicklungsperspektiven ermöglichen mit dem Ziel, den Generalistenmangel zu bekämpfen und Gesundheitskosten zu senken.