Abstract
Die Umweltprobleme und speziell die Luftverschmutzung gehören seit einiger Zeit zu den grössten Herausforderungen für die Politik. Der Verfasser der vorliegenden Studie untersucht die Wirksamkeit von Programmen, die staatliche sowie para-staatliche Akteure seit den siebziger Jahren in der Schweiz: vollzogen haben. Die Untersuchung liefert damit einen ersten empirischen Befund zum Streit, wie weit Interventionen in ökologischen Belangen gehen sollen. Es zeigt sich, dass von allen evaluierten Massnahmen einzig die Luftreinhalte-Verordnug aus dem Jahre 1985 von einem gewissen Erfolg gekrönt war.
Für die Schweizer Evaluationsforschung erschliesst die Studie Neuland. Sie nimmt sich auf theoretischer Ebene zunächst der Frage an, wie effektivverschiedenste Massnahmen zur Reduktion der Luftbelastung durch Schwefeldioxid sein können. Erstmals werden zudem Hypothesen zu Ausmass und Verlauf von Programmwirkungen entwickelt und auf ihren Gehalt hin überprüft. Darüber hinaus führt der Autor einen methodischen Ansatz ein, der im deutschsprachigen Raum in den Sozialwissenschaften noch kaum Anwendung gefunden hat. Datengrundlage für diese Zeitreihenanalyse sind Messresultate zum Schwefelgehalt verschiedener Brenn- und Treibstoffe sowie zu den Immissionen von Schwefeldioxid.