Abstract
Grit umfasst die Fähigkeit, längerfristige Ziele trotz Herausforderungen mit Beharrlichkeit und beständigem Interesse zu verfolgen. Dieser Fähigkeit wird das Potenzial zugesprochen, interindividuelle Leistungsunterschiede zu erklären. In dieser Studie haben wir den Zusammenhang zwischen Grit, dem selbstreguliertem Lernen (SRL) und der Leistung im Kontext des Verfassens einer längerfristigen und anspruchsvollen schriftlichen Arbeit, der Maturarbeit, untersucht. Hierfür wurden 1215 Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufen (11./12. Klasse) während des einjährigen Erstellungsprozesseses der Maturaarbeit mehrmals befragt. Die multivariaten Analysen zeigen auf, dass Beharrlichkeit metamotivationales Wissen, motivationale Regulationsstrategien und kognitive Regulationskompetenzen vorhersagt. Beständiges Interesse korreliert positiv mit den kognitiven Regulationskompetenzen, geht jedoch mit einer geringen selbstberichteten Nutzungsangabe von motivationalen Regulationsstrategien einher. Von den beiden Grit Dimensionen sagte lediglich Beharrlichkeit die Maturaarbeitsnote ohne und mit Kontrolle der SRL-Kompetenzen voraus. Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen, dass für die Erreichung von anspruchsvollen Zielen neben kognitiven Kompetenzen auch die Fähigkeit, diese Kompetenzen über die Zeit hinweg beharrlich einzusetzen, unterstützend ist. Zudem weisen die Ergebnisse darauf hin, dass sich die beiden Grit Dimensionen in ihrer Vorhersagkraft voneinander unterscheiden.