Abstract
In der Milchviehhaltung sind antibiotische Tierarzneimittel, welche ihre Wirkung auf Mensch, Tier und Umwelt ausüben, ein öffentlich kontrovers diskutiertes Thema. In dieser Studie soll aufgezeigt werden, wie Betriebe bestehen, die keine antibiotischen Euterpräparate einsetzen. Dabei soll es nicht zu einer Vernachlässigung des Tierwohls und der angestrebt tiefen Tankmilchzellzahlen kommen. Die Betriebsdaten wurden während der Fütterungszeit und einem Melkvorgang auf 18 Schweizer Betrieben, welche seit mindestens 3 Jahren im Euterbereich keine Antibiotika einsetzten, erhoben und in dieser Studie ausgewertet. Dabei handelt es sich um eine Querschnittsstudie, welche Prävalenzen präsentiert. Die Landwirte setzten auf Zuchtmerkmale wie eine hohe Lebensleistung, eine tiefe Milchzellzahl über mehrere Laktationen hinweg, einen friedlichen Tiercharakter und auf kleinrahmige Kühe mit tiefem Flankenbau. Es wurde ein Trend Richtung Zweinutzungsrassen beobachtet. Die Bauern achteten darauf, dass nur wenige verschiedene Personen regelmässig melkten. Aufgrund der Aufzucht eigener Jungrinder auf 94% der Betriebe, wurde der Tierverkehr reduziert. Weiter hatten klare Betriebsstrukturen und Arbeitsabläufe, sowie eine gute Tierbeobachtung einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg dieser Produktionsweise. Unterstützend kamen auf diesen Betrieben eigene Therapieformen, wie Homöopathie, Phytotherapie und altbewährte Hausmittel zum Einsatz.