Abstract
Die Studie behandelt die anthropomorphen Gestalten und Tiere der ägyptischen Amulette aus der Sammlung BIBEL + ORIENT der Universität Freiburg/Schweiz. Sie ist Teil des grossen, hauptsächlich von Othmar Keel, Christoph Uehlinger und Christian Herrmann getragenen Unternehmens, die visuellen Zeugnisse für die Religionsgeschichte Palästina/Israels als Ergänzung zu den schriftlichen Zeugnissen, vor allem den biblischen Schriften, zu dokumentieren und zu interpretieren.
In der Regel veröffentlichen die Museen im Bereich der altorientalischen Kleinkunst nur vereinzelte Prachtexemplare ihrer grossen Sammlungen, die im Zuge aktueller Ausstellungen in die Kataloge aufgenommen werden. Das Biblische Insitut Freiburg Schweiz ist bestrebt, alle Sammlungen altorientalischer Kleinfunde der Wissenschaft und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Damit ist es mit ca. 3200 Stück im Besitz der grössten wissenschaftlich publizierten Sammlung ägyptischer Amulette und Formen für ägyptische Fayencen der Welt.
In der vorliegenden Arbeit wird die komplette Sammlung, also auch die unscheinbarsten Stücke, wissenschaftlich dokumentiert und in den grossen Kontext anderer Sammlungen eingebettet. Dabei geht es nicht nur um Vergleiche mit ägyptischen Amuletten, die aus Ägypten stammen, sondern auch mit solchen, die bereits in der Antike in die Nachbarkulturen exportiert wurden (Palästina, Sardinien, Altitalien). Vor allem aber legt die Arbeit in der Einleitung Wert auf die Interpretation der einzelnen Amuletttypen, die zu ganz neuen Erkenntnissen im Berich der ägyptischen Amulette fühen konnte. Mit dieser Publikation liegt das wichtigste Referenzwerk für ägyptische Amulette vor und das wahrscheinlich für lange Zeit.