Abstract
Im Jahre 2006 bewegte die Geschichte von Elodie und Noah die Gemüter: Ein Kind war durch in vitro Fertilisation (IVF) gezeugt und durch Präimplantationsdiagnostik (PID) bezüglich bestimmter günstiger genetischer Merkmale ausgewählt worden, um nach erfolgreichem Embryotransfer, Schwangerschaft und Geburt seinem älteren kranken Bruder als Lieferant von Stammzellen aus seinem Nabelschnurblut zu dienen. Da im Nabelschnurblut nicht in genügendem Masse Stammzellen vorhanden waren, wurde Elodie im Alter von einem Jahr zur Knochenmarkspenderin für ihren Bruder, der auf diese Art und Weise erfolgreich behandelt werden konnte.
In die Freude über die Heilung des Buben, in die Bewunderung und auch Stolz über die Möglichkeit der modernen Medizin mischten sich aber auch Kritik und eine gewisse Sorge: Das Kind als Heilmittel? Das Kind als Lieferant eines Therapeutikums?