Abstract
Ziel dieser Arbeit war es, mit Hilfe der transrektalen Farbdopplersonographie (Toshiba SSH 140A, 7.0 MHz, Mikrokonvexsonde) die physiologischen Änderungen in der Durchblutung des Follikels und des Corpus luteum zu untersuchen. Außerdem wurde diese Technik eingesetzt um die Durchblutungsveränderungen in den Luteal-Zysten vor und nach der Behandlung mit PGF2α festzustellen. Die GRAAFschen Follikel wurden an fünf Kühen während zwei aufeinanderfolgender Zyklen im Östrus (Tag 0) und die Corpora lutea an den Tagen 5, 7, 9, 11 und 13 untersucht. Zusätzlich erfolgten Studien an zwei Kühen, bei denen Follikel-Luteinzysten festgestellt worden waren. Die Follikel, Corpora lutea und Follikel-Luteinzysten wurden im Color- Angio Mode dargestellt, während die uterine Durchblutung mit Hilfe der von der A. uterina im PW-Modus aufgezeichneten Dopplerwellen quantifiziert wurde. Bei allen Corpora lutea war der Blutfluss in den peripher gelegenen Kapselgefäßen darstellbar. Während der frühen Lutealphase stieg die Gelbkörperdurchblutung an und die höchste Intensität der Durchblutung konnte am 9. Tag des Zyklus festgestellt werden. Am 13. Tag des Zyklus war die Intensität der Durchblutung im Gelbkörper wieder abgefallen. Am Tag der ersten Feststellung des Graaf-Follikels konnte die Durchblutung in der äußeren Follikelwand besser als kurz vor der Ovulation dargestellt werden. Je näher die Entwicklung des Follikels zur Ovulation kam, desto schwieriger bzw. unmöglich war die Feststellung der Durchblutung. Kurz vor der Ovulation war nur kein oder nur noch ein schwacher follikulärer Blutfluss darstellbar. Nach Applikation von PGF2α (0.75 mg Tiaprost) bei den Follikelluteinzysten (n=2) konnte ein deutlicher Abfall im deren Blutfluss festgestellt werden. Die vorliegende Studie zeigt, dass die transrektale Farbdopplersonographie eine geeignete nichtinvasive Methode zur Bestimmung der Durchblutung von Funktionsgebilden am Ovar darstellt. Außerdem können mit Hilfe dieser Methode therapeuthische Maßnahmen am Genitale anhand der Veränderungen in der Blutversorgung beurteilt werden.